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Foto: © Stadtverwaltung Erfurt
v. l. n. r.: Sandra Bartholomae (ESB), Kai Martin (ESB, Bauleiter des Objektes), Oberbürgermeister Andreas Bausewein, Lars Fuchs (Vorstandssprecher Rot-Weiß Erfurt), Christoph Bergmann (Architekt), Lars Melzer (ESB)

Die „Pappbude“ im Erfurter Westen gehört der Vergangenheit an. Heute wurde das neue Funktionsgebäude im Sportzentrum Cyriaksgebreite feierlich eröffnet. Die knapp 95.000 m² große Sportanlage ist, abgesehen vom Steigerwaldstadion, auch die flächenmäßig größte durch den Erfurter Sportbetrieb (ESB) geführte Sportanlage der Landeshauptstadt.

Der in die Jahre gekommene, marode Trakt aus den 1960er Jahren wurde abgerissen und durch einen funktionalen Neubau ersetzt. Das Ergebnis: ein schlichter und dennoch modern anmutender Holzbau. Auf einer Fläche von 900 Quadratmetern beherbergt dieser zwölf Mannschafts- und drei Schiedsrichterkabinen, Umkleiden, einen Aufenthaltsbereich sowie ein Büro für die Mitarbeitenden des Erfurter Sportbetriebes, ein kleines Lager und Besuchertoiletten. Als am 14. Februar 2022 die ersten Bagger durch das Tor des Sportzentrums rollten und die Abrissarbeiten begannen, war das Aufatmen vor allem beim FC Rot-Weiß Erfurt groß: Der Traditionsverein nutzt das Sportzentrum u. a. als Trainingsstätte und Heimstatt seines Nachwuchsleistungszentrums.

„Kernstück der Heizungsanlage bilden ein mit 6.000 Liter Wasser gefüllter Pufferspeicher sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Nicht verbrauchter Strom der PV Anlage wird genutzt, um das Wasser im Pufferspeicher zu erhitzen. Damit kann dann sowohl die Fußbodenheizung betrieben werden, als auch in den Duschen mittels Wärmetauscher warmes Wasser erzeugt werden. Sollte die Energie aus der PV-Anlage nicht reichen, stehen mit einer Luftwärmepumpe und einer internen Nahwärmeleitung weitere Heizmöglichkeiten zur Verfügung, um Spitzenlasten abzufangen“, so Bauleiter Kai Martin vom Erfurter Sportbetrieb.

Für Jens Batschkus, Werkleiter des Erfurter Sportbetriebs, ist diese technische Besonderheit doppelt wichtig, denn: „Neben dem Eigenverbrauch wird das zusätzlich erhitzte Wasser für die Fußbodenheizung und als Warmwasserbereiter an den Duschen genutzt. Das spart teure Energiekosten und wir können die Warmwassernutzung an den einzelnen Duschen jederzeit bedarfsgerecht steuern. Geht hier die Rechnung auf, ist eine solche Bauweise auch bei folgenden Projekten denkbar. Energetisch sind wir hier jedenfalls auf dem Stand der Technik.“

Alles in allem lief das Bauvorhaben nach Plan. „Das Ziel, im ersten Quartal dieses Jahres mit dem Neubau und dessen Umfeld fertig zu werden, wurde zwar nicht ganz eingehalten, aber unter den derzeitigen Rand- und Rahmenbedingungen für das Baugewerbe kann man dennoch von einer erfolgreichen Projektabwicklung sprechen“, so Batschkus.

„Wir sind noch lange nicht fertig und die Wunschliste ist lang“, so Kai Martin. Ganz oben steht ein Kunstrasenplatz im Sportzentrum. Er soll den alten Tennenplatz an der Nordseite des Geländes ersetzen. „Leider wurden wir bei dem Förderprogramm des Landes nicht berücksichtigt, wir werden es aber weiter versuchen“, so Batschkus.

Bislang hat der ESB in das Bauvorhaben im Sportzentrum Cyriaksgebreite rund 2,7 Mio. Euro städtische Gelder investiert. Der Umbau des Tennenplatzes zu einem Kunstrasenplatz inklusive Bewässerung und LED-Spielfeldbeleuchtung würde noch einmal mit 1,2 Mio. Euro zu Buche schlagen. Würde er vom Freistaat Thüringen gefördert, kämen von dort 60 Prozent.

A propos Kosten: Das neue Funktionsgebäude besteht zu großen Teilen aus Holz. Dessen Kosten stiegen während der Bauzeit um 150 Prozent im Vergleich zum Angebotszeitpunkt.

Batschkus: „Um die Mehrkosten auszugleichen, standen wir zwischenzeitlich auch vor der Frage, ob wir am Bau abspecken, zum Beispiel auf nur neun Umkleiden. Wir haben uns dagegen entschieden und wie geplant mit zwölf Umkleiden gebaut.“

Für den FC Rot-Weiß Erfurt ist der Neubau im Sportzentrum Cyriaksgebreite wichtig, wenn es darum geht, die Sterne des DFB für das Nachwuchsleistungszentrum wiederzuerlangen.

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