Acht Spaten für Windischholzhausen: Bau des neuen Sport- und Bürgerzentrums beginnt
- 8. Mai 2024
- Autor: Erfurter Sportbetrieb
- Kategorie: Allgemein
Foto: Starteten das Projekt mit dem Spatenstich: Architekt Stephan Genge, Staatssekretärin Elisabeth Kaiser, Ortsteilbürgermeister Axel Hoppe, Ministerin Susanna Karawanskij, Oberbürgermeister Andreas Bausewein, Staatsminister Carsten Schneider, Beigeordneter Dr. Tobias Knoblich und Beigeordneter Andreas Horn (v. li.)
Es ist nicht nur ein Meilenstein für den Erfurter Ortsteil, sondern auch ein wichtiges Projekt im Rahmen des Modellvorhabens Erfurt Südost: das neue Sport- und Bürgerzentrum Windischholzhausen. Es soll als Begegnungsstätte dienen und allen Bewohnerinnen und Bewohnern des Ortes sowie der angrenzenden Stadtteile für Aktivitäten zur Verfügung stehen. Heute erfolgte dafür der symbolische Spatenstich im Beisein zahlreicher Gäste.
Die alten Funktionsgebäude am Sportplatz waren sichtbar in die Jahre gekommen: zu klein, marode, nicht mehr zeitgemäß. Dazu das Bürgerhaus, oder besser gesagt, was als solches diente: zwei kleine Räume, mit Platz für gerade mal 16 Stühle. Oberbürgermeister Andreas Bausewein erinnerte in seinem Grußwort daran, dass es bereits seit mehr als zehn Jahren Gedanken dazu gab, wie man ein neues, moderneres Zentrum als Treffpunkt für den Ortsteil bauen könne. „Dass dieser Bau jetzt im Rahmen des Modellvorhabens möglich geworden ist, freut mich sehr“, erklärte er.
Entstehen wird nun ein neues Sportfunktionsgebäude inklusive Bürgerzentrum. Der Erfurter Sportbetrieb als Bauherr investiert hier rund 3,6 Mio. Euro, 1,5 Mio. Euro davon kommen vom Bund, 1 Mio. Euro vom Freistaat Thüringen. Geplant sind insgesamt drei jeweils eingeschossige Gebäude – das Bürger- und Jugendhaus, das Sportfunktionsgebäude und ein Lager. Eine leicht erhöhte Bauweise verleiht dem Komplex eine tribünenartige Anmutung. Der Steh- und Aufenthaltsbereich wird komplett überdacht und wie die Gebäude barrierefrei gestaltet.
Susanna Karawanskij, Thüringens Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, wies darauf hin, dass beim Bau auf eine ökologische Bauweise geachtet wurde. Die Nachhaltigkeit sieht sie aber nicht nur darauf beschränkt. Sie erläutert: „Zentren wie diese sind für nachfolgende Generationen gebaut, für Sport, Freizeit und Begegnungen. Es ist wichtig, solche Orte zu schaffen, wo man gerne ist.“
Eine Aufwertung erhält ebenfalls die Sportanlage selbst. Das vorhandene Spielfeld war bisher dem Fußball und somit dem Vereinssport vorbehalten. Nunmehr werden eine Sprunggrube, eine Kugelstoßanlage und 100-Meter-Sprintbahn entstehen. Der Sportplatz kann somit künftig auch von umliegenden Schulen für den Sportunterricht genutzt werden. Nach einer Online-Befragung der Bürgerinnen und Bürger setzt der Sportbetrieb außerdem gewünschte Tischtennisplatten und ein Beachvolleyballfeld um.
Im April begann der Erfurter Sportbetrieb den Rückbau der bestehenden Bauten. Nach der Gründung folgt im Sommer der Rohbau und im Spätsommer werden die Wände aus Holzrahmen aufgestellt, die im Werk vorgefertigt werden. Läuft alles nach Plan, steht das neue Sport- und Bürgerzentrum für die Menschen in Windischholzhausen und auf dem Buchenberg bis Ende 2025 zur Verfügung.
Zum Spatenstich waren mit Carsten Schneider, Elisabeth Kaiser und Antje Tillmann auch Bundespolitiker gekommen. Grund dafür ist die Bedeutung des Bauprojektes als Bestandteil des derzeit größten Stadtentwicklungsprogramms der Landeshauptstadt, des Modellvorhabens Erfurt Südost. Hierbei soll ein ganzer Stadtteil aufgewertet, attraktiver und lebenswerter gestaltet werden.
Seit Sommer 2023 werden bereits Fördermittel des Modellvorhabens Erfurt Südost bei der Sanierung einer Schulsporthalle auf dem Wiesenhügel verbaut. Das Sport- und Bürgerzentrum ist somit das zweite Projekt, das im Modellvorhaben vom Stapel läuft. Und dass weit umfangreichere Maßnahmen, insbesondere in der „Neuen Mitte“, zur Aufwertung des Stadtteils geplant werden, beschäftigte auch die anwesenden Gäste beim Spatenstich: „Der Schwerpunkt des Modellvorhabens liegt im Kernbereich des Südostens, rund um den „Abzweig Wiesenhügel“. Hier wollen wir hohe Aufenthaltsqualitäten schaffen und die Verbindung zwischen den Siedlungen verbessern,“ erklärte Stadtentwicklungsdezernent Dr. Tobias Knoblich und freute sich über die positiven Signale der anwesenden Gäste von Bund und Land, die sich für die nötige Verlängerung des Förderprojekts einsetzen wollen.
Carsten Schneider, Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, wuchs selbst am Herrenberg auf. Er betonte, dass ein solches Zentrum Menschen und Stadtteile verbindet und dazu beitragen kann, auch für die angrenzenden Großraumsiedlungen schöne Lebensräume zu schaffen. „Dieses Zentrum ist eine Bereicherung für alle“, freute sich die ebenfalls aus Berlin angereiste Staatssekretärin im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Elisabeth Kaiser. Sie sieht den Vorteil des ganzen Modellvorhabens darin, Dinge auszuprobieren, um sie dann bestenfalls in die Breite zu tragen. Bei der Planung wünsche sie sich weiterhin „eine Mischung aus Groß denken und Pragmatismus beibehalten“.
Hintergrund
Mit dem Modellvorhaben Erfurt Südost sollen viele Baumaßnahmen den Stadtteil lebenswerter machen: Soziale Einrichtungen, Sport- und Freizeitflächen, Grünflächen, Straßen und Wege werden zukunftsfähig umgebaut.
Dabei werden die vorhandenen Großwohnsiedlungen und die historische Dorflage Melchendorf stärker miteinander verbunden. Auch die Verbindung zur Gesamtstadt soll verbessert werden, indem der Südosten neue Qualitäten, eine „Neue Mitte“ und einen Vorsprung in Sachen Klimaanpassung und Mobilität gewinnt. Ermöglicht wird das Projekt durch Fördermittel von Bund, Land und Stadt. Im Programm „Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung“ wurden 50 Millionen Euro bis 2026 für Erfurt bereitgestellt. Erfurt ist eine von sieben deutschen Städten, in denen umfangreiche Maßnahmen der Quartiersentwicklung gefördert werden.